Walk on a deeper ceiling


Walk on a deeper ceiling (2019)

Intervention im öffentlichen Raum
Soundwalk
In Zusammenarbeit mit Cornelia Böhm und Henrik Ajax

Unter der sichtbaren Oberfläche Münchens befinden sich zahlreiche unterirdische Räume. Das Projekt „Walk on a deeper ceiling“ macht die weit verzweigten Luftschutzanlagen des ehemaligen NSDAP-Parteiviertels am Königsplatz akustisch erfahrbar und holt die im Untergrund verborgenen Bauten dadurch gleichsam an die Oberfläche. Durch Sonifikation wurden die architektonischen Daten der Räume in Töne übersetzt, die als Grundlage für eine ortsbezogene, experimentelle Komposition dienten. Diese wird von einem Trompeter und einem Bassposaunisten vor Ort zur Aufführung gebracht. Dabei schreiten Musiker und Publikum gemeinsam an der Oberfläche die unterirdischen Räume ab, während die Klänge, einem Sonar vergleichbar, mal signalhaft, mal als komplexe Tonfolge, auf die unterirdischen, nicht sichtbaren baulichen Strukturen verweisen.


Soundwalk Livemitschnitt

September, 2019, 36 Minuten


SOUNDWALK DOKUMENTATION


Walk on a deeper ceiling (2019)

In Zusammenarbeit mit Cornelia Böhm und Henrik Ajax

unter Mitwirkung von:

Komponist: Henrik Ajax
Musiker: Luca Chiché (Trompete), Christian Eiband (Bassposaune)


SIMULATION DES SOUND WALKS

Waldlandschaft


Waldlandschaft (2008)

Paketklebeband auf Wand
ca. 600 x 400 cm

Das romantisch besetzte Motiv der Waldlandschaft wird in dieser Wandarbeit sowohl ikonografisch als auch medial gebrochen. Die gezeigte Monokultur widersetzt sich in ihrer Kahlheit allen durch den Titel der Arbeit hervorgerufenen Assoziationen unberührter Natur. Statt des üppigen Grüns belaubter Baumkronen, sind die Wurzeln der Bäume zu sehen. Das braune Paketklebeband zitiert durch sich überlagernde Schichten die Lasurtechnik des Aquarells, lässt jedoch gleichzeitig die Künstlichkeit des Materials sichtbar werden.

Installationsfotos: Uwe Kirsten


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Tree of knowledge


Tree of knowledge (2010)

Bronze
ca. 500 x 250 x 10 cm

Wie zufällig vom Baum gefallen wurden 20 Bronzeäpfel an die Wand des Hörsaals im Institute for Advanced Study der Technischen Universität München montiert. Jeder Apfel weist eine unterschiedliche Bissstelle auf, die poliert wurde und dadurch golden schimmert, während der Rest des Apfels noch die raue Gusshaut trägt.
An einem Ort der Forschung spielt die Installation mit beiden Bedeutungsebenen des Apfels, einerseits als Symbol der Erkenntnis und gleichzeitig des Sündenfalls.

Installationsfotos: Uwe Kirsten


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Snow white


Snow white (2010)

Glas, Kühlelement, Eis, Gestein
600 x 200 x 150 cm
(nicht realisierter Wettbewerbsentwurf)

Wie in einem Schneewittchen-Sarg liegt auf dem Brunnenvorplatz der Munich Re malerisch ein Stück eines Gletschers. Dieses wurde aus den Alpen nach München gebracht und wird nun durch ein Kühlsystem vor dem Abschmelzen bewahrt. Ein Stromzähler informiert in roten Digitalziffern über den Energieverbrauch, der durch das paradoxe Naturschutzprojekt entsteht.
Der Titel spielt sowohl auf die Geschichte von Schneewittchen an, das in einem gläsernen Sarg liegend zwischen Leben und Tod schwebte, als auch auf die Farbigkeit des Gletschers, dessen Erhalt jedoch keineswegs eine reine Angelegenheit darstellt.
Snow white zählte zu den ausgewählten Entwürfen des von der Munich Re ausgeschriebenen Wettbewerbs „Kunst & Klima“, wurde jedoch nicht realisiert.


Kinetische Installation


Kinetische Installation (2012)

Regenschirmgestänge, Motoren, Arduino-Microcontroller
Installationsmaße variabel

Der Besucher wird auf die Installation möglicherweise erst aufmerksam, wenn die fragilen Gestänge sich zu bewegen beginnen. Spinnenartig hängen die Regenschirme, von ihrer Bespannung befreit, von der Decke und fangen unvermittelt an, sich zu öffnen und zu schließen, um dann wieder für unbestimmte Zeit zur Ruhe zu kommen. Die Bewegungen verlaufen mal schneller mal langsamer und reichen von einem kurzen Zucken bis hin zu einer längeren Sequenz. Während die Bewegungen an tierische Wesen denken lassen, ruft das leise Surren der Motoren die zugrundeliegende Technik in Erinnerung.

Technische Beratung: Siegfried Kreitner


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Portrait


Portrait (2012)

1-Kanal-Videoinstallation
3:52 min
ca. 250 x 140 cm

Die großformatige Projektion zeigt eine junge Frau vor hellem Grund. Fast vier Minuten lang blickt sie den Betrachter direkt an, ohne den Blick abzuwenden oder ein einziges Mal zu blinzeln. Lediglich an geringfügigen Bewegungen der Gesichtsmuskulatur lässt sich erkennen, dass es sich nicht um ein Standbild, sondern um eine Videosequenz handelt. Der unverwandte Blick der jungen Frau scheint das Gegenüber herausfordern oder hypnotisieren zu wollen. Ihre Mimik verrät keine Emotionen, aber ihr Blick ist von entschlossener Intensität. Aufgehoben wird die Spannung erst, wenn die Porträtierte am Schluss der Sequenz nochmals den Kopf zur Seite wendet und sich damit aus ihrer artifiziellen Starre löst.

Darstellerin: Claudia Marr


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_STILL (2013)

5-Kanal Videoinstallation
00:56 bis 10:25 min
Projektionen ca. lebensgroß

Fünf in eine begehbare Raumstruktur integrierte Videos thematisieren das voyeuristische Verhältnis von Betrachter und Betrachtetem.
Während ein junges Paar vom Zuschauer keine Notiz nimmt und sich ganz seinen mal zärtlichen, mal brutalen Küssen hingibt, scheint eine junge Frau den Betrachter prüfend anzusehen, bis ihre Blindheit erkennbar wird. Eine andere junge Frau konfrontiert den Zuschauer mit ihren zwischen Aggressivität und Verzweiflung schwankenden Emotionen, ein schlafender Mann setzt sich dem Blick des Voyeurs scheinbar ungeschützt aus, um unerwartet die Augen zu öffnen und sein Gegenüber durchdringend zu betrachten. Und eine moderne Susanna im Bade verweigert sich der schutzlosen Betrachtung, indem sie sich dem Zuschauer zuwendet und ihm einen direkten, selbstbewussten Blick entgegensetzt.

Darsteller:
Bastian Beyer, Danyela Demir, Barbara Dussler, Oliver Gasperlin, Claudia Marr, Barbara Breu

Senator-Bernhard-Borst-Preis (Diplompreis)


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AUSSTELLUNGSANSICHT

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Wir waren sehr glücklich


Wir waren sehr glücklich (2014)

3-Kanal-Videoinstallation
08:07 bis 09:36 min
Projektionsgröße variabel

Drei mit statischer Kamera gefilmte Bilder zeigen auf den ersten Blick alltägliche familiäre Szenen aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Bereits nach kurzer Zeit bricht die jeweilige Handlung jedoch ab, die Darsteller führen ihre Interaktionen und Dialoge nicht fort und die Sequenzen beginnen von vorne.
Diese Loops werden nicht technisch erzeugt, sondern von den Darstellern gespielt. Hierbei verschieben sich die Handlungsabläufe und Texte der einzelnen Akteure im Laufe der Zeit immer stärker zueinander, wodurch die Dialoge und Interaktionen zerfallen. Jeder Protagonist ist in seiner individuellen Schleife gefangen und scheint sich in seinem eigenen Mikrokosmos zu bewegen.
Die bereits von Beginn an spürbare Beziehungslosigkeit der einzelnen Personen zueinander findet hier ihre surreal wirkende formale Entsprechung. Ausgehend von einer scheinbaren Normalität entwickeln sich absurde Szenarien, die beim Betrachter wachsendes Unbehagen erzeugen. Non-lineare Erzählweise und inhaltliche Ebene verschränken sich zu einem klaustrophobischen Kammerspiel.


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Broschüre

Text von  Franziska Stöhr

 


AUSSTELLUNGSANSICHT

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Wir waren sehr glücklich (2014)

Darsteller:
Kim Bormann, Lena Kluger, Lukas von der Lühe, Dascha Poisel, Robert Spitz, Moritz von Treuenfels

unter Mitwirkung von:
Nelly Böhm, Peter Fuchs, Peter Gotschall, Eba Jänsch, Nikola Johannsen, Katrin Krammer, Maximilian Lange, Florian Liedtke, Tatjana Luckdorf, Masha Novikova, Friedrich Rackwitz, Sylvia Risa, Alke Marianne Scherrmann, Christine Splett, Stephan Vorbrugg, Clara Wuigk
Fotos: Katrin Krammer

produziert von
FORTIS GREEN FILM+MEDIEN

 

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Portraits


Portraits (2011)

4-Kanal-Videoinstallation
1:48 bis 4:56 min
Größe variabel

Vier in einer Reihe präsentierte Videoporträts rufen durch ihre spezifische Darstellungsweise – seitlich weich ausgeleuchtete Person vor dunklem Grund – Assoziationen zu klassischen Gemälden hervor. Zu sehen sind vier Personen, die jeweils einen unterschiedlichen emotionalen Ausdruck zeigen bzw. verschiedene emotionale Zustände durchlaufen. Die dargestellten Gesichtsausdrücke variieren von traurig über fröhlich, nachdenklich bis hin zu aggressiv.
Durch diese Emotionalität geben die Porträtierten dem Betrachter die Möglichkeit, sich direkt angesprochen zu fühlen und ein Gefühl von Nähe und Intimität entstehen zu lassen. Doch je länger er sich auf diesen scheinbaren Kontakt einlässt, desto stärker wird die Distanz der dargestellten Personen wahrnehmbar. Sie scheinen sich wie unter einer gläsernen Glocke zu befinden und nur in ihrem eigenen, hermetisch abgeschlossenen Raum zu existieren. Dieser artifizielle Eindruck wird durch das Fehlen des Lidschlags der Porträtierten verstärkt.

Darsteller:
Michael Grill, Anna Kapsner, Florian Liedtke, Claudia Marr


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Ausstellungsansicht

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Lied


[Liːd] (2012)

5-Kanal-Videoinstallation
3:05 bis 4:26 min
Projektionen ca. 3,2 x 1,8 m

Die Videoinstallation zeigt auf fünf großen Hochformatprojektionen Porträts von klassisch ausgebildeten Sängerinnen und Sängern aus vier Nationen. Sie sind dabei zu sehen wie sie das Bild betreten und den Betrachter kurz in ihrer jeweiligen Muttersprache ansprechen. Anschließend tragen sie ein deutsches Kunstlied vor, um dann das Bild wieder zu verlassen.

Kunstlieder handeln von tiefgreifenden Themen, wie Liebe, Heimat oder Tod und sind emotional stark aufgeladen. Sie gelten als so typisch deutsch, dass der Begriff Lied als Lehenswort in andere Sprachen übernommen wurde: le lied, the lied.
Durch ihren Vortrag verleihen die Sängerinnen und Sänger diesen Emotionen und Gedanken eine Stimme. Während die eigenen Empfindungen der Sänger mit ihrer jeweiligen Muttersprache verbunden sind, bedienen sie sich hier in einem mimetischen Prozess einer ihnen fremden Sprache, die ihren Zuhörern näher ist als ihnen selbst.
Das Artifizielle dieser Situation spiegelt sich in den fünf Videoportraits in einem optischen Eingriff wider. Die Gesichter wurden bis auf die Mundbewegungen nahezu stillgestellt, wodurch die Portraitierten den Betrachter unverwandt anzusehen scheinen und ein optischer Sog entsteht.

Sänger:
Gustavo Castillo Estrada, Namyoung Kim, Danae Kontora, Song Sung Min, Anna Semenow


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AUSSTELLUNGSANSICHT

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Installationsdokumentation