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Wir waren sehr glücklich


Wir waren sehr glücklich (2014)

3-Kanal-Videoinstallation
08:07 bis 09:36 min
Projektionsgröße variabel

Drei mit statischer Kamera gefilmte Bilder zeigen auf den ersten Blick alltägliche familiäre Szenen aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Bereits nach kurzer Zeit bricht die jeweilige Handlung jedoch ab, die Darsteller führen ihre Interaktionen und Dialoge nicht fort und die Sequenzen beginnen von vorne.
Diese Loops werden nicht technisch erzeugt, sondern von den Darstellern gespielt. Hierbei verschieben sich die Handlungsabläufe und Texte der einzelnen Akteure im Laufe der Zeit immer stärker zueinander, wodurch die Dialoge und Interaktionen zerfallen. Jeder Protagonist ist in seiner individuellen Schleife gefangen und scheint sich in seinem eigenen Mikrokosmos zu bewegen.
Die bereits von Beginn an spürbare Beziehungslosigkeit der einzelnen Personen zueinander findet hier ihre surreal wirkende formale Entsprechung. Ausgehend von einer scheinbaren Normalität entwickeln sich absurde Szenarien, die beim Betrachter wachsendes Unbehagen erzeugen. Non-lineare Erzählweise und inhaltliche Ebene verschränken sich zu einem klaustrophobischen Kammerspiel.


STILLS

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Broschüre

Text von  Franziska Stöhr

 


AUSSTELLUNGSANSICHT

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Wir waren sehr glücklich (2014)

Darsteller:
Kim Bormann, Lena Kluger, Lukas von der Lühe, Dascha Poisel, Robert Spitz, Moritz von Treuenfels

unter Mitwirkung von:
Nelly Böhm, Peter Fuchs, Peter Gotschall, Eba Jänsch, Nikola Johannsen, Katrin Krammer, Maximilian Lange, Florian Liedtke, Tatjana Luckdorf, Masha Novikova, Friedrich Rackwitz, Sylvia Risa, Alke Marianne Scherrmann, Christine Splett, Stephan Vorbrugg, Clara Wuigk
Fotos: Katrin Krammer

produziert von
FORTIS GREEN FILM+MEDIEN

 

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Portraits


Portraits (2011)

4-Kanal-Videoinstallation
1:48 bis 4:56 min
Größe variabel

Vier in einer Reihe präsentierte Videoporträts rufen durch ihre spezifische Darstellungsweise – seitlich weich ausgeleuchtete Person vor dunklem Grund – Assoziationen zu klassischen Gemälden hervor. Zu sehen sind vier Personen, die jeweils einen unterschiedlichen emotionalen Ausdruck zeigen bzw. verschiedene emotionale Zustände durchlaufen. Die dargestellten Gesichtsausdrücke variieren von traurig über fröhlich, nachdenklich bis hin zu aggressiv.
Durch diese Emotionalität geben die Porträtierten dem Betrachter die Möglichkeit, sich direkt angesprochen zu fühlen und ein Gefühl von Nähe und Intimität entstehen zu lassen. Doch je länger er sich auf diesen scheinbaren Kontakt einlässt, desto stärker wird die Distanz der dargestellten Personen wahrnehmbar. Sie scheinen sich wie unter einer gläsernen Glocke zu befinden und nur in ihrem eigenen, hermetisch abgeschlossenen Raum zu existieren. Dieser artifizielle Eindruck wird durch das Fehlen des Lidschlags der Porträtierten verstärkt.

Darsteller:
Michael Grill, Anna Kapsner, Florian Liedtke, Claudia Marr


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Ausstellungsansicht

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Lied


[Liːd] (2012)

5-Kanal-Videoinstallation
3:05 bis 4:26 min
Projektionen ca. 3,2 x 1,8 m

Die Videoinstallation zeigt auf fünf großen Hochformatprojektionen Porträts von klassisch ausgebildeten Sängerinnen und Sängern aus vier Nationen. Sie sind dabei zu sehen wie sie das Bild betreten und den Betrachter kurz in ihrer jeweiligen Muttersprache ansprechen. Anschließend tragen sie ein deutsches Kunstlied vor, um dann das Bild wieder zu verlassen.

Kunstlieder handeln von tiefgreifenden Themen, wie Liebe, Heimat oder Tod und sind emotional stark aufgeladen. Sie gelten als so typisch deutsch, dass der Begriff Lied als Lehenswort in andere Sprachen übernommen wurde: le lied, the lied.
Durch ihren Vortrag verleihen die Sängerinnen und Sänger diesen Emotionen und Gedanken eine Stimme. Während die eigenen Empfindungen der Sänger mit ihrer jeweiligen Muttersprache verbunden sind, bedienen sie sich hier in einem mimetischen Prozess einer ihnen fremden Sprache, die ihren Zuhörern näher ist als ihnen selbst.
Das Artifizielle dieser Situation spiegelt sich in den fünf Videoportraits in einem optischen Eingriff wider. Die Gesichter wurden bis auf die Mundbewegungen nahezu stillgestellt, wodurch die Portraitierten den Betrachter unverwandt anzusehen scheinen und ein optischer Sog entsteht.

Sänger:
Gustavo Castillo Estrada, Namyoung Kim, Danae Kontora, Song Sung Min, Anna Semenow


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AUSSTELLUNGSANSICHT

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Installationsdokumentation

Kleiner Sitzungssaal


Kleiner Sitzungssaal (2017)

Dia im Leuchtkasten
51 x 120 cm

Eine Gruppe von Menschen hat sich um einen großen, ovalen Tisch versammelt. Die Situation ist unklar. Im Hintergrund ist ein geschmückter Weihnachtsbaum zu sehen, auf dem Tisch liegen vereinzelt Geschenke und Gebäck wurde auf Tellern arrangiert. Die festliche Stimmung bleibt jedoch aus. Stattdessen zieht ein Tablet, dessen Display offenbar wichtige Informationen zeigt, zieht die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich.
Die inszenierte Fotografie entstand für das Landratsamt Dachau unter Mitwirkung der dortigen Mitarbeiter im Kleinen Sitzungssaal. Sie wurde als Leuchtkasten vor Ort installiert.

Darsteller:
Marlene Christ, Christian Feicht, Stephanie Feicht, Katharina Gall, Maximilian Mayer, Wolfgang Reichelt
Maske:
Nikola Johannsen
Fotografie:
Agnes Jänsch und Stephan Vorbrugg

Growing Bottles


Growing Bottles (2007)

PET-Flaschen, Lack
Installationsmaße variabel

Schwarze, organisch wirkende Objekte scheinen über den Boden zu kriechen, sich aufzurichten und einem gemeinsamen Ziel entgegenzuströmen. Manche verfügen über bizarre Auswölbungen, andere über einen zweiten Flaschenhals. 23 deformierte, mit Polyesterharz überformte und schwarz lackierte PET-Flaschen bilden eine Gruppe amorpher Wesen, die zwischen ästhetischem Fetisch und abstoßendem Animismus oszillieren.

Installationsfotos: Agnes Jänsch und Thomas Kadar


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